Sonntag, 11. Mai 2014

Druckprobe und Verdichtungsnachweis

Viebrockhaus fordert für die Garantie auf das Haus logischerweise allerhand Nachweise für die voraus gegangenen Arbeiten ein. So auch für die Erdarbeiten, die in unserem Fall auch noch von einem externen Unternehmen durchgeführt wurden und deshalb unter besonderer Beobachtung standen.

Die hier benötigte Druckprobe sollte nach dem Abschluss der Erdarbeiten durchgeführt werden und wurde mit bei unserem Tiefbau-Unternehmen beauftragt. Am Dienstag Abend wurde der Test dann durchgeführt und am Mittwoch Vormittag hatten wir das Ergebnis in den Händen.

Unser Tiefbauer hat ganze Arbeit geleistet und die geforderten Werte übertroffen. 
Der EV2 Wert des Plattendruckversuchs sollte 100NM/m² betragen und hatte am Ende 105NM. Das klingt erst mal nicht viel, ist aber doch eine Menge.

Da unser Bauträger schon am Donnerstag mit der Bodenplatte anfangen wollte, war das eine sehr gute und beruhigende Nachricht und wir waren guter Dinge, dass wir nun endlich in die sorgenfreie Zeit des eigentlichen Hausbaus einsteigen können. 

Doch am Nachmittag erreichte mich ein Anruf des technischen Ansprechpartners bei Kähler Massivhaus, der mir mitteilte, dass ein wichtiger Wert noch nicht ausreichend ist und deswegen noch mal nachverdichtet werden muss.
Ich dachte zuerst der erlaubt sich einen Scherz, aber er meinte es leider ernst.

Der sogenannte Referenzwert war zu hoch.

Der Referenzwert ist der Wert, der den Unterschied zwischen dem ersten Druckversuch und dem Zweiten ausdrückt. Also EV2 / EV1.
Bei uns lag der EV1 bei 36,6 NM / m² und der EV2 bei 105,1 NM / m². Teilt man nun EV2 durch EV1 kommt dort der Referenzwert von 2,87 heraus. Von Kähler Massivhaus wurde uns mitgeteilt, dass dieser nicht höher als 2,5 sein darf.

Mir wurde auch erklärt warum dies so ist und am besten lässt sich das verdeutlichen, wenn man sich vorstellt aus 2 Metern Höhe einen Fußball in eine Sandgrube fallen zu lassen. Beim ersten Aufschlag wird der Ball wahrscheinlich ein kleines Loch in den Sand drücken und dort liegen bleiben. Das wäre der EV1.

Lässt man den gleichen Ball aus gleicher Höhe noch mal an die gleiche Stelle fallen - und wir gehen mal davon aus, dass er dort landet, wo er soll - dann wird sich der Ball nicht noch mal so tief in den Sand eindrücken, wie vorher, sondern viel weniger eindrücken als ohnehin schon. Das ist dann der EV2.

Es ist natürlich nur logisch, dass im 2. Versuch viel mehr Kraft aufgewendet werden kann und muss, um ein ähnliches Ergebnis wie im 1. Versuch zu erzielen. Und die Firma Kähler hat mehr oder weniger berechtigte Angst, dass sie die Bodenplatte auf zu gering verdichtetem Boden gießen müssen. 

Das Ergebnis war, dass ich erneut beim Tiefbauer anrufen musste, um noch einmal seine Mitarbeiter anzufordern, damit die mit der Rüttelplatte noch mal alles nachverdichten. Dadurch erhöhen sich zwar sowohl der EV1, als auch der EV2 Wert, aber sie rücken logischerweise im Referenzwert dichter zusammen.

Glücklicherweise hat uns der Bauleiter gesagt, dass wir keinen neuen Verichtungsnachweis erstellen müssen, weil die sonstigen Werte wirklich gut aussehen.

Unser Tiefbau-Unternehmen hat wieder sehr schnell reagiert und am nächsten Morgen, bevor die Arbeiter von Viebrock angerückt sind, den Boden, wie gewünscht, nachverdichtet, so dass am Donnerstag Vormittag die Bodenplatte erstellt werden konnte.

Danke dafür =)

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